Phosphor: Für mehr Energie..
Phosphor wird von Pflanzen nur als im Wasser gelöstes Phosphat (P2O5) aus dem Boden aufgenommen. Von Natur aus sind Böden arm an Phosphor. Auf Phosphor armen Böden wachsen Pflanzen schlecht und zeigen Mangelsymptome. Phosphor ist ein essenzielles Nährelement für alle Organisamen. Es nimmt eine Schlüsselrolle bei zellulären Energieflüssen, als Bauelement der DNA und bei höheren Lebenwesen für die Skelettbildung. Es spielt eine wichtige Rolle bei Stoffwechselvorgängen für die Energieflüsse in der Pflanze. Es ist verantwortlich für die Zellteilung und Fruchtbarkeit, indem es die Blühfreudigkeit fördert. Phosphor begünstigt die Wurzelausbildung und fördert die Bildung beständiger Bodenkrümel und somit die Pufferkapazität des Bodens.
P wird Böden mit Düngern zugeführt. Der Phosphor dafür kommt zum größten Teil aus fossilen Lagerstätten (aus fossilen Tierkadavern). Die verfügbaren Phosphorreserven sind damit endlich. Neben der mineralischen Düngern wird dem Boden über Wirtschaftsdünger bzw. Gülle und Klärschlamm Phosphor zugeführt. Phosphat ist aber nicht gleich Phosphat. Damit die Pflanzen es nutzen können, muss es wasserlöslich sein.
Phosphorquelle Kompost
Idealer Phosphordünger ist entweder Kompost oder Gärgut. Im Boden kommt Phosphor als direkt planzenverfügbares Phosphat im Bodenwasser vor, als leicht gebundenes Phosphat, das nach Lösung pflanzenverfügbar wird und als sogenanntes stabiles, d.h. fest gebundenes Phosphat vor, das nicht pflanzenverfügbar ist.
Der Anteil an direkt planzenverfügbarem Phosphor ist gering. Bei gut versorgten Böden findet sich etwa 1-2 kg P2O5 pro ha in der Bodenlösung, 450-900 kg P2O5 in der leicht und 3000-6000 kg P2O5 in der fest gebundenen Form vor. Phosphor wird sehr rasch chemisch gebunden. Es bindet sich an Eisen, Caclium und Aluminium. Wird Phosphor ausgebracht, bindet es sich sehr rasch als Calciumphosphat, Aluminiumphosphat und Eisenphosphat und kann von Pflanzen nicht mehr aufgenommen werden. Ein wesentlicher Faktor ist dabei der pH-Wert.
Im alkalischen Bereich wird Phosphor als Ca-Phospat, im sauren Bereich als Al- oder Fe-Phospast gebunden. Bei pH-Werten zwischen 6 und 7 ist die Mobilität und damit die Verfügbarkeit von Phosphat am höchsten. Die schnelle Bindung von wasserlöslichem Phosphat an feste Bodenverbindungen ist der Grund, warum Phosphat weniger leicht ausgewaschen werden kann als beispielsweise Stickstoff oder Kalium.
Gezielter Einsatz ist wichtig
Im Gegensatz zum Kalium reichert sich Phosphor im Boden an, aber zumeist in einer für die Pflanzen nicht direkt verfügbaren Form. Phosphat bewegt sich nach einem Starkregen maximal 2cm tiefer in den Boden. Im Grundwasser ist Phosphat mittlerweile kaum mehr ein Problem. Die Phosphorverlagerung im Boden spielt also kaum eine Rolle. Phosphat kann aber durch starke Niederschläge oberflächlich abgeschwemmt werden. Das kann in weiterer Folge zu einer Belastung von Oberflächengewässern führen.
Die geringe Mobilität von (stabilem) Phosphat hat zur Folge, dass nur der von den Pflanzen durchwurzelte Bereich des Bodens zur Phosphaternährung beiträgt. Schon wenige Millimeter entferntes Phosphat kann nicht mehr aufgenommen werden. Die Aufnahme von fest gebundenem (stabilem) Phosphat erfolgt i.A. durch Wurzelausscheidungen und mit Hilfe von Mikroorganismen. Eine gute Wurzelausbildung und eine gezielte, sprich gut plazierte, Phosphordüngung ist daher von großer Bedeutung.