Maulwurfserde: Ideal für die eigene Erdmischung!

Bist Du Besitzer eines Maulwurfhügels, oder gleich mehrerer?
Ja? Dann hast Du eine Menge Gründe Dich zu freuen..

Du verfügst über einen gesunden und zumeist auch fruchtbaren Boden! Der Boden ist als Lebensraum in Takt und die für den Boden wichtigen Bodenlebewesen, wie etwa Regenwürmer, die ihm als Nahrung dienen, sind reichlich vorhanden.

Maulwurfserde ist ein Indikator für einen gesunden Boden

Maulwurfshüfel sind ein Zeichen dafür, dass der Boden als Lebensraum in Takt ist und die für den Boden wichtigen Bodenlebewesen reichlich vorhanden sind. Wo Maulwürfe sind, sind zumeist auch viele Regenwürmer, denn Maulwürfe lieben Regenwürmer. Regenwürmer wiederum produzieren die für die Bodenfruchtbarkeit so wichtigen TON-HUMUS-KOMPLEXE. Diese Verbindungen aus Calcium, Ton und Huminstoffen sind ebenfalls in Maulwurfserde enthalten und verbessern die Speicherung von Wasser und Nährstoffen im Boden ganz wesentlich. Die enthaltenen organischen Bestandteile sind wichtig für die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen wie Stickstoff oder Phosphor. Sie sorgen auch für eine günstige Porenverteilung im Boden und damit für einen guten Luft-, Wärme- und Wasserhaushalt.

Maulwurfserde ist etwas besonderes

Der Maulwurf gräbt sie aus einer Tiefe von etwa einem halben Meter an die Oberfläche. Manchmal stammt sie auch aus noch tieferen Erdschichten. Die Erde wird dabei von den Maulwürfen durch nahezu senkrecht stehende Röhren nach oben ausgetragen. Dabei entsteht eine sehr lockere, krümelige Erde. Diese Erde ist kaum durchsetzt mit Steinen, Wurzelwerk, Samen oder abgestorbenen Pflanzenteilen. Maulwurferde ist Erde pur. Erde pur bedeutet übrigens auch, dass Maulwurferde weitgehend frei ist von Drahtwürmern, Engerlingen, Schnecken u.dgl., die der Maulwurf bei seinen Tiefbauarbeiten aufstöbert. Denn diese werden umgehend aufgefressen.

Maulwurfserde ist kann auch ideale Anzuchterde sein.

Maulwurfserde kann für verschiedenste Zwecke genutzt werden

Sie eignet sich beispielsweise

Maulwurferde ist Power-Erde. Man kann sie auch sehr gut unter gekaufte Erde mischen und diese damit "strecken" und gleichzeitig "boostern". Topfpflanzen wie etwa Oleander mögen das sehr gerne. Ist die Maulwurfserde schön lehmig, speichert sie sowohl Wasser als auch Nährstoffe. Beides tut den herkömmlichen Kaufhauserden gut. Oder man kann damit Unebenheiten im Garten oder in den Beeten ausgleichen, ohne zu gekaufter industriell gefertigter Erde greifen zu müssen. Man kann Maulwurfserde auch mit Kompost, Sand, Perlit, Ziegelbruch u.dgl. mischen und sich so seine eigene Blumenerde zusammenstellen. Am besten eignet sich frische Maulwurfserde. Maulwurferde aufzubewahren, lohnt sich aber. Man kann sie, kühl und trocken im verschlossenen Behälter bzw. Sack gelagert, problemlos einige Monate vorhalten.

Die Mischung macht es aus

Maulwurfserde ist das ideale Grundsubstrat für die eigene Erdmischung.

Die Zusammensetzung der Maulswurfserde hängt immer auch von der Beschaffenheit des "Mutterbodens" ab, in dem der Maulwurf werkt. Maulwurfserde ist fein krümelig. Abhängig von der Bodenart neigt sie aber beim Gießen zum Verschlämmen. Vor allem lehmige Maulwurfserde. Sie kann Wasser und Nähstoffe sehr gut speichern, macht das Gießen aber zur Herausforderung. Durch eine besondere Gießtechnik lässt sich das Verschlämmen zwar in Grenzen halten. Durch Zugabe von Kompost, Sand, Holzfasern o.dgl. lässt sich die "Gießfestigkeit" aber wesentlich verbessern. Die Maulwurfspflanzerde kann durch weitere Zuschlagstoffe wie Hornspäne, Steinmehl, Schafswolle u.dgl. weiter "optimiert" werden. Das "Mischungsverhältnis" sollte individuell immer auf die Pflanzen, für die die Erde bestimmt ist, abgestimmt sein. Näheres zum Thema Erde selber mischen findest Du unter meinen Beitrag "Erde selber mischen".

Maulwurfserde ist auch für Zimmerpflanzen geeignet.

Maulwurferde als Anzucht- oder Aussaaterde

Wenn es um die Aussaat oder die Anzucht geht, ist Maulwurfserde ist Maulwurfserde auf den ersten Blick nicht optimal. Sie enthält normalerweise das Vielfache an Nährstoffen, das Aussaaterde haben sollte. Nährstoffärmere Erde ist für die Wurzelbildung der kleinen Pflanzen besser. Ist das Nährstoffangebot hoch, brauchen sie das nicht. Sie brauchen dann keine Energie in das Wurzelwachstum stecken. Die "Nahrung" sällt ihnen ja förmlich von alleine zu. Anders ist es bei nährstoffarmer Erde. Das stecken die kleinen Pflanzen Energie in das Wurzelwachstum ehe sie in die Höhe schießen. Das ist gut, denn ist einmal ein gute und ausgiebiges Wurzelwerk ausgebildet, kann man die Pflanzen anschließend in nährstoffreichere Erde umpflanzen oder (idealerweise organisch) düngen. Dann beginnen die Pflanzen ordentlich in die Höhe zu investieren und werden stark und "groß".

Das heißt aber nicht, dass Maulwurfserde für die Anzucht oder die Aussaat ungeeignet ist. Ein wesentlicher Vorteil von Maulwurfserde ist, dass sie unkrautfrei ist. Herkömmliche Gartenerde oder billige Kaufware ist das zumeist nicht. Eine Mischung der Maulwurferde mit (Qzuarz-)Sand, Ziegelstücklen u.dgl. "magert" sie ab und macht sie zu einer tollen Anzuchterde.

Anmerkung: Auch selbst hergestellter Kompost ist oft voll von keimfähigen Samen. Die erforderlich hohen Temperaturen, um Unkrausamen ihre Keimfähigkeit zu nehmen oder schädliche Pilze abzutöten, werden in kleinen privaten Komposthaufen bzw. Kompostern oft nicht erreicht. Maulwurfserde ist demgegenüber frisch geerntet so gut wie unkrautsamenfrei. Oft wird empfohlen, Kompost vor der Verwendung mit kochendem Wasser abzugießen oder im Backofen zu durchzugaren ("sterilisiern"). Davon halte ich kurz gesagt wenig! Kompost an sich ist so wertvoll auch wegen seiner Mikroorganismen. Durch eine Hitzebehandlung (Sterilisieren) wie durch Abkochen, Garen im Backofen o.dgl. werden diese abgetötet. Mit ihnen auch die im Kompost oft zahlreichen und so nützlichen Regenwürmer. Von der erforderlichen Energie zum Erhitzen gar nicht zu sprechen.

Maulwurferde für Terrasse und Balkon

Möchte man Erde vom Maulwurf für Pflanzen auf Terrasse oder Balkon verwenden, geht das auch. Meist sogar ausgezeichnet. Es gibt nur das eine oder andere zu beachten. Grund dafür sind die beschränkten Platzverhältnisse. Aufgrund des engen Raumes muss die Erde die Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgen. Also über einen hohen Nährstoffgehalt verfügen. In kleinen Gefäßen mit wenig Erde und dem viel kleineren Wurzelraum sind die Nährstoffe wesentlich schneller verbraucht. Die Eigenschaften der Maulwurferde spielen also eine wesentliche Rolle.

Es gibt je nach Region große Unterschiede bei der Qualität der Maulwurferde. So kann sie einfach nur sandig sein und wenig Humus sowie Nährstoffe enthalten. Dann ist sie pur für Topf- oder Kübelpflanzen weniger geeignet. Umgekehrt sollte eine "schwere" Maulwurfserde mit Sand oder anderen Stoffen gemischt werden, wenn in den Topf eine Pflanze gepflanzt werden soll, die nur einen geringen Wasser- und Nährstoffbedarf hat. Bei Kübelfplanzen sollten als unbedingt die individuellen Anforderungen der Pflanzen berücksichtigt werden.

Beim Gießen ist besonders darauf zu achten, dass die Nährstoffe nicht aus den Topf oder Kübel ausgepült werden. Denn das kann sehr rasch gehen. Ein regelmäßiges Gießen ist aber wichtig, da die Erde im Topf oder Kübel viel schneller austrocknet. Neben der Erde sind aber vorallem auch die Standortbedingungen mindestens genauso wichtig wenn nicht sogar wichtiger. Ausreichend Licht ist wichtig, aber Pflanzen, die eher schattigere Standorte bevorzugen, werden keine rechte Freude habem, wenn man sie der prallen Sonne aussetzt. Umgekehrt werden sonnenliebende Gewächse im Schatten verkümmern.

Maulwurfserde ist gut für das Klima

Neben den klimaschädlichen und bekanntermaßen negativen ökologischen Auswirkungen durch den Abbau von Torf, der in vielen industriell hergestellten Blumen- und Pflanzerden zu finden ist, liefert auch Kompost einen nicht unwesentlichen negativen Beitrag. Kompost ist an und für sich etwas sehr Gutes. Im großen Stil "industriell" produzierter Kompost ist jedoch ein nicht zu vernachlässigender Verursacher von klimaschädlichen Gasen. Maulwurfserde wird im Gegensatz zu herkömmlichen Pflanz- und Blumenerden absolut klimafreundlich hergestellt.

Ihr Gemüse freut sich über Maulwurfserde.

Maulwurfshügel gibt es nicht überall

Im Gegenteil! Sie werden heute aufgrund der zunehmenden Bodenverdichtung durch schwere Landmaschinen, dem intensiven Spritzmitteleinsatz, der ausschließlich mineralischen Düngung u.dgl. immer seltener. Maulwurfbestände sind vielerorts stark zurückgegangen. So steht der Maulwurf in Österreich heute unter gesetzlichem Schutz. Bevor Du Dich aber nun aufgrund der vielen Vorteile von Maulfwurfserde, mit Spaten und Kübel bewaffnet, aufmachen, um von der nahegelegenen Nachbarswiese Maulwurfserde zu "ernten", beachte bitte: Maulwurfserde von fremden Grundstücken zu sammeln, ist verboten.

Maulwurfserde ist klimafreundlich.

Wenn Due also im Garten einen Maulwurf hast, sieh doch die vielen Vorteile bevor Du Dich ärgerst. Du hast einen gesunden Boden und einen Helfer, der viele Schädlinge, wie Engerlinge, Drahtwürmer, Schnecken u. Co. beseitigt. Greif' zur Schaufel und "ernte" Deine eigene wunderbare Pflanz- oder Anzuchterde. Und das absolut klimafreundlich. Und keine Sorge: Maulwürfe werden Ihre Pflanzen im Gegensatz zu Wühlmäusen nicht anrühren! Sie fressen keine pflanzliche Nahrung. Wenn sich die Maulwurfshügel nicht unbedingt mit Ihren Zielen nach einem englischen Rasen in Einklang bringen lassen, überzeuge doch Deinen Nachbarn, dass er seinen Garten in Zukunft auch nach biologischen Grundsätzen pflegt. Dann hast Du eine realistische Chance, dass sich Dein Maulwurf auch mal beim Nachbarn umschaut und Dir bei der Pflege Deines Rasens eine Verschnaufpause gewährt..

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